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  • AutorenbildSilvia Dober

Franzi…in 14 Tagen zur Lieblingsplage



So schnell kann es gehen. Uns kleiner Nervenzerfetzer macht sich prächtig. Ich habe nun schon die zweite Nacht in meinem Bett schlafen dürfen. Von 21.00 Uhr bis um 03:10 Uhr. Kurz, doch ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn sie dann wach wird, muss sie aufs Klo. Manchmal weckt sie mich, indem sie mir herzhaft in die Mauke beisst. Und zum Glück kann sie mittlerweile die Treppen sogar runterschleichen. Man muss sie nur vor der Treppe absetzen, dann tapert sie runter. Fordert man sie auf der Treppe stehend auf, sodass sie zu einem hinlaufen soll, dann klappt es noch nicht. Und es gibt Aufregungs-Pipi auf dem Teppich. Das haben wir im Lauf der letzten Woche geübt. Eine Treppe bewältigen. Was sich eigentlich gar nicht so kompliziert anhört, doch wir haben eine offene Treppe, bei der man zwischen den Stufen durchgucken kann. Das ist für die Nummer 3 im Rudel eine Herausforderung. Rauf schafft sie zwei Stufen, runter die ganze Etage. Alles in sehr vorsichtig, falls es sich die Stufen mal anders überlegen und wegspringen, dann kann sie wenigstens noch bremsen. Und es ist gut, daß sie den Stockwerkwechsel nach oben noch nicht allein kann, dann können Ellie und Theo noch ein wenig der kleinen Terroristin entfliehen. Nichtsdestotrotz verbringt Franzi jeden Tag etwas mehr Zeit oben. Sie erkundet die Zimmer, freut sich über die Resonanz der alten Heizkörper, wenn sie mit ihren Lakritzekrallen dran kommt. Kann sie gern machen, wenn sie zu sehr Gas gibt, und zum Schlagzeuger der Muppets mutiert, wird sie freundlich darauf hingewiesen, daß sie nur ihr Eigentum beschädigen darf. Nicht meins. Jeden Abend wird nun gespielt. Mit Ellie. Theo guckt nur genervt und verpieselt sich dann auf den Zuschauerrang (Sofa). Wer von den beiden Mädels anfängt, hält sich die Waage. Sicher wie das Amen in der Kirche ist nur, daß es mit einer Naht für die erkenntnisferne Schicht endet. Und so schlimm kann es nicht sein, denn sie holt sich jeden Abend ihre Packung ab. Ellie macht das super, fordert auf, lässt genauso wieder auflaufen, wirft sich auf die Seite und lässt sich bespielen. Franzi taut dabei immer mehr auf und testet ihre Grenzen. Dann warnt der hündische Vorstand …und dem sechsmonatigen Gehirnfurz ist das völlig Wumpe. Zum Glück hat Ellie mehrere Zwischenschritte von Spiel zu Mord im Affekt. Neben verschiedenen Gesichtsausdrücken hat sie auch akustisch einiges zu bieten. Wenn es übler wird, steht Ellie zur Meinungsverstärkung auf. Da sollte Franzi die gelbe Karte erfassen. Tut sie auch…manchmal. Und wenn sie es nicht rafft, oder raffen will…selber schuld, kann ich da nur sagen. Von Bodycheck, über Vollbrüllen bis ich wem´s Dir gleich die Omme vom Hals, Du Rotzeblag!…wird alles aufgetischt, was eine Defensive zu bieten hat. Franzi guckt dann ein wenig verdattert, wenn die Große sie unters Sofa gestopft hat und mit einem verächtlichen Schnauben cool umdreht und abzieht. Dann muss das Sofa dran glauben. Franzi beisst in die Auflage, guckt brastig Ellie dabei an und bricht dem Sofa wütend das Genick. Wenn man sich nicht an das Original traut, macht man eben einen unbelebten Gegenstand fertig. Da ist die Gegenwehr auch kein Risiko. Solche Übersprungshandlungen muss man übrigens im Blick behalten. Nun, nachdem die kleine Rakete gerade das zweite Paar Kopfhörer geschrottet hat, liegt sie friedlich im Korb. Kein Wässerchen kann den schlafenden Engel trüben. Unser Engel mit B kann sich auch teleportieren. Von meinem Ohrensessel zum Tisch sind es…vielleicht so 4m. Ich hole vom Tisch das Handy. Plötzlich höre ich es schlabbern. Der vorher im Tiefschlaf bewusstlose Hund hatte sich über den Ohrensessel auf den Tisch gestretcht und schlabberte nun meinen Milchkaffee. Freundchen, definitiv ne schlechte Entscheidung. Erstens, Kaffee ist für Hunde schädlich. Zweitens…mein Kaffee, mein Elixier zur Menschwerdung. Das ich unabdingbar benötige, sonst hat der Tag und alle die mich treffen schlechte Chancen. Ich linse rüber. Atme tief ein, gucke finster und sage leise Schluss (Abbruchsignal). Dir Kurze guckt mich an, zieht den Lappen aus meinem Becher und friert ein. Fugg, wie komm ich hia jedzd wech!? Während Frolleinchen paralysiert verharrt, wende ich mich ihr langsam zu. Sage: zurück (Navigationshilfe). Genauso im Sprachduktus wie den Abbruch, denn die Regierung (das bin ich, falls jemand das noch nicht erkannt haben sollte) ist immer noch nicht besänftigt. Zumindest nicht offiziell, denn der sich windende Wurm bietet einen putzigen Anblick. Das Zurück gab dem Gehirnazubi die notwendige Info, was sie nun machen kann, um vielleicht doch am Leben zu bleiben. Sprungbereit schlich sie vom Sessel, bog in den nächsten Korb ab und behielt mich im Blick. Ich nahm meinen versehrten Becher, machte mir eine neue Ladung fertig. Wieder in meinem Sessel nahm ich einen genüsslichen Schluck, schnaufte deutlich ab und lud die Eingeschüchterte zu mir aufs Möbel ein. Schwamm drüber. Franzi hatte es auch verstanden. Rollte sich an meinem Bein ein. Abgeschnauft, nen kleinen Höllenfurz abgedonnert und weggeschnorchelt. Schon wieder nicht gestorben, yeah! Silvia Dober




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